Begeisterungsfähig, fröhlich und zielstrebig

Raphael Auf der Maur

Marcella Mazzolini ist seit diesem Schuljahr Lehrerin an der Stiftsschule Einsiedeln. Im Interview sprechen wir über ihre Vergangenheit und über die spannendsten Themen im Unterricht.

Können Sie sich bitte kurz vorstellen?

Mein Name ist Marcella Mazzolini und ich unterrichte seit diesem Sommer das Fach Chemie an der Stiftsschule Einsiedeln. Ich bin im Aargau in der Nähe von Baden aufgewachsen. Meine Matura habe ich an der Kantonsschule Baden gemacht und für mein Studium bin ich nach Zürich gezogen. Nun wohne ich seit diesem Sommer in Einsiedeln.

Was hat Sie dazu bewogen, Lehrerin zu werden? Hatten Sie zeitweise einen anderen Beruf in Erwägung gezogen?

Die Entscheidung, Lehrerin zu werden, habe ich erst während meiner Studienzeit gefällt. Ich habe während dem Bachelor angefangen als Vorlesungsassistentin an der ETH Zürich zu arbeiten. Durch diese Arbeit habe ich meine Freude am Unterrichten entdeckt und als es dann konkret wurde, mich für ein Doktorat oder den Lehrerberuf zu entscheiden, wusste ich, dass das Unterrichten der richtige Weg für mich ist. Mir fiel es eher schwer, mich für ein Studium zu entscheiden, denn mich haben viele verschiedene Themen interessiert. Ich habe lange geschwankt, ob ich ein Kunst- oder doch ein Chemie-Studium beginnen soll. Ich habe mich dann für Chemie entschieden und diese Entscheidung nie bereut.

Wie lief es bisher mit ihrer beruflichen Laufbahn?

Da ich zu den jüngsten Lehrern an der Stiftsschule gehöre, ist meine berufliche Laufbahn ja noch nicht so lang. Mir war es aber immer wichtig, bereits neben dem Studium Arbeitserfahrung zu sammeln. Daher habe ich, wie bereits erwähnt, als Vorlesungsassistentin an der Hochschule gearbeitet und durch einen Job im Personalwesen einer Firma ebenfalls einen Einblick in die Privatwirtschaft erhalten.

Wie sind Sie mit der Stiftsschule in Kontakt gekommen?

Die Stiftsschule Einsiedeln hatte die Stelle als Chemielehrerin auf Anfang dieses Schuljahres ausgeschrieben und über diese Stellenanzeige bin ich auf die Stiftsschule aufmerksam geworden.

Wie fühlen Sie sich am Stift?

Ich fühle mich sehr wohl am Stift und jeden Tag, wenn ich durch die langen Gänge des Klosters zum Chemie-Zimmer laufe, freue ich mich an einem Ort mit so viel Geschichte unterrichten zu können.

Würden Sie sich als strenger Lehrer bezeichnen?

Da müsste man wohl am besten meine Schüler fragen! Wenn mit Strenge die Erwartung an die Leistung meiner Schüler gemeint ist, dann würde ich ja sagen. Mir ist es wichtig, dass meine Schüler im Fach Chemie gut vorbereitet sind, wenn sie dies später in ihrem Studium brauchen. Aber es soll in meinem Unterricht neben allen Fakten und Formeln gelacht und diskutiert werden dürfen.

Was ist Ihr Lieblingsthema im Unterricht?

Es gibt so viele spannende Themen in der Chemie, da fällt es mir schwer mich für eines zu entscheiden. Zwei meiner Favoriten sind die organische Chemie und die Säure-Base-Chemie. Während meinem Master habe ich einen Schwerpunkt in organischer Chemie gesetzt und daher eine spezielle Verbundenheit zu dem Thema. An der Säure-Base-Chemie gefällt mir sehr gut, dass sie viele Teilgebiete der Chemie vereint. Da der Begriff “sauer” aus dem Alltag bestens bekannt ist, ist es spannend, ihm im Chemie-Unterricht neue Bedeutung zu verleihen. Ausserdem ist es wichtig, dass meine Schüler im Unterricht diskutieren können und über den Unterrichtsstoff reden. Mein Unterricht soll kein Monolog meinerseits sein und es sollen alle Schüler die Möglichkeit haben, sich während der Stunde einzubringen. Zusätzlich versuche ich, wenn immer möglich, anschauliche Experimente zu zeigen und einen direkten Alltagsbezug zum Unterrichtsstoff herzustellen.

Was ist für sie ein guter Lehrer?

Ein guter Lehrer sollte meiner Meinung nach die Schüler für sein Fach begeistern können und mit Engagement dabei sein. Im Unterricht ist mir ausserdem wichtig, dass Schüler in ihrem eigenen Tempo arbeiten können und ihre Fragen mit viel Geduld beantwortet werden.

Und noch was ausserhalb Ihres Berufes: Was machen Sie so in ihrer Freizeit? Sind sie auch am Wochenende in Einsiedeln zu sehen?

Da ich in Einsiedeln wohne, kann man mich auch am Wochenende hier sehen. Mir wurde von vielen Seiten ans Herz gelegt, die Natur rund um Einsiedeln zu erkunden und den Winter zu geniessen. Dies steht nun auf meiner To-Do-Liste. Den grössten Teil meiner Freizeit verbringe ich damit, meine Freunde und Familie zu treffen, die verteilt über die ganze Schweiz wohnen. Gerne lade ich sie zum Essen ein und koche für alle. Wenn ich entspannen will, lese ich sehr gerne alles ausser Krimis.

Vielen Dank für das Interview!

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