Mit den SDGs nachhaltig ins 21. Jahrhundert

 
Wohlstand und Lebenserwartung haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, aber auf Kosten von wem? Eine Ausstellung zu den UNO-Entwicklungszielen, den SDGs (sustainable development goals), rückt Zukunftsszenarien nun in unsere Gegenwart. Organisiert wurde die Ausstellung von Florentin Bucher gemeinsam mit dem Ergänzungsfach Geografie.

Montag, 16.4., 15h30: Drei Schulklassen, Schulleitung und interessierte Lehrpersonen sind zur Vernissage im oberen Musiksaal geladen. Florentin Bucher, Geografielehrer und gemeinsam mit Klaus Zanker Unesco-Verantwortlicher der Stiftsschule, begrüsst die Gäste und informiert zunächst über die Fakten: Die SDGs, die sustainable development goals, sind jene Ziele, die die UNO als globale Entwicklungsziele formuliert hat und die mittels der Ausstellung auch in unser Bewusstsein rücken können. Die SDGs lösen dabei die früheren 8 Millennium Development Goals der UNO ab und fokussieren nunmehr 17 Ziele, die bis 2030 weltweit zu erreichen sind. Doch wovon handeln diese Ziele? Woran krankt es? Und was gilt es zu tun?

Die Schweiz und die drei Erden

In Umweltbelangen, gemessen mit dem ökologischen Fussabdruck, leben wir in unseren Breitengraden weit über unseren Verhältnissen. Bei einem Lebensstil wie er in der Schweiz gepflegt wird, sind das ganze drei Erden, die wir derzeit als Ressourcen verbrauchen. Von Nachhaltigkeit, also einer ressourcenschonenden und wieder ersetzbaren Nutzung, kann derzeit also keine Rede sein. Gemessen mit dem Earth Overshoot Day, also jenem Tag, an dem innerhalb eines Jahres die vorrätigen Ressourcen aufgebraucht sind, war das dieses Jahr der 28. April, an dem die Ausbeutung des Planeten beginnt und das Burnout der Erde weiter vorangetrieben wird. Weltweit ist der Earth Overshoot Day am 2. August, eine zeitliche Verzögerung, die dem ressourcenschonenderen Verhalten der Entwicklungsländer zu schulden ist.

Bilder einer Ausstellung

Die Foto-Ausstellung, die der Gruppe des Ergänzungsfaches von der DEZA zur Verfügung gestellt wurde und auch schon vom früheren UNO Generalsekretär Ban Ki-moon und Bundesrat Didier Burkhalter besichtigt wurde, nimmt nun die 17 Ziele fotografisch in den Blick. Dario Lanfranconi ist der Künstler, der die bildnerische Auseinandersetzung mit den SDGs übernommen und der bildtechnisch spannende Blickwinkel gefunden hat.  Auf einem Bild zur globalen Armut sieht man etwa ein mehrgeschossiges Gebäude, in dem Menschen die Treppen hinunterstürzen und von keinem (sozialen) Sicherungsnetz aufgefangen werden. Auf einem Bild zum Thema Bildung ist ein desolates Schulgebäude zu erkennen, das die fehlenden Möglichkeiten nach einem Schulbesuch für alle Kinder und Jugendlichen weltweit symbolisiert. Global gesehen sind es 58 Millionen Kinder, 63 Millionen Jugendliche, sowie 90% aller behinderten Kinder, denen eine schulische Grundversorgung vorenthalten bleibt.

Die SchülerInnen des Ergänzungsfachs Geografie in Aktion

Das Ergänzungsfach Geografie hat nun aber nicht nur die Ausstellung von Bern nach Einsiedeln geholt, sondern auch erfreuliche Ergänzungen vorgenommen. So konnte die Ausstellung in der Gartenhalle der Stiftsschule mit einem von den Schülern besprochenen Audioguide oder einer eigenen handlichen Broschüre erkundet werden. Bei jedem Bild wurde zusätzlich noch ein QR angebracht, ein Wettbewerb lud ebenso zur vertieften Auseinandersetzung mit den SDGs ein.

Bei der Vernissage stellten die beteiligten Schülerinnen und Schüler auch jeweils ein persönliches Schwerpunktthema vor: Jahnvi Kandpur verwies auf das Thema Bildung als universales Menschenrecht, Elise van der Kammen auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in Ostasien, Niklas Meinhold auf die Notwendigkeit sozialer Schutzsysteme, Fabian Schöb auf die Überfischung in den Weltmeeren, Jan Schwendener auf sauberes und bezahlbares Trinkwasser als oberste Priorität der Zukunft, Jenny Eisler auf die besondere Herausforderung „Stadt“, wo heute schon die Mehrzahl der Menschen leben und der ökologische Fussabdruck überdurchschnittlich hoch ausfällt.

Die Vision steht am Anfang

„Imagine“ spielte der Gitarrist und Strassenmusiker Menti Sula am Ende der Vernissage. Florentin Bucher hatte ihn erst drei Tage vor der Ausstellung in Luzern kennengelernt und spontan an die Stiftsschule eingeladen. Imagine – Stell Dir also vor, wie so eine Welt ausschauen würde, in der die SDGs in einem weltweiten Miteinander umgesetzt werden. Eine Vision, die Florentin Bucher und das Ergänzungsfach Geografie, nun auch an der Stiftsschule einmal mehr in den Blick genommen haben, nicht zuletzt, um dem auch konkrete Taten folgen zu lassen: „Die Vision steht am Anfang“, so Florentin Bucher fest entschlossen. Schulleiter Johannes Eichrodt bedankte sich für dieses Engagement und fand wertschätzende Worte für das Organisationsteam: Er bewundere diesen „Mut, sich vorne hinzustellen“.

Als Unesco-assoziierte Schule wird die Stiftsschule wohl noch weiter von sich hören lassen. Die Zukunft hat schon jetzt begonnen.

                                                                                                                                                                   Maria Egartner

Florentin Bucher stellt die Agenda 2030 mit den 17 Sustainable Development Goals der UNO vor.

Stiftsschülerinnen und -schüler probieren den Audioguide zur Ausstellung aus.

Bei der Finissage wurden die Preise zum Gewinnspiel verlost.

Und was bin ich bereit, selbst beizutragen?

Als UNESCO-assoziierte Schule wird die Stiftsschule fortan ein bis zwei SDGs zum Jahresthema erklären. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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