Das EF Musik besucht die Oper “Der Kaiser von Atlantis” in St. Gallen

Eine Oper, die im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden ist und die Mechanismen von totalitären Regimen zeigt – das ist das aktuelle Projekt von „Youth for Opera“, dem Zusammenschluss engagierter Luzerner Musikstudierenden. Die aktuelle Projektleitung haben Simon Haldemann und Samantha Herzog inne.

Das Originalwerk „Der Kaiser von Atlantis“ stammt von Viktor Ullmann und Peter Kien, Komponist und Librettist, die beide dem Terror des NS-Regimes zum Opfer fielen. Nur ihre Oper überlebte.

In der aktuellen Inszenierung unter der Regie von Johannes Voges wird auch dieser Entstehungskontext mit berücksichtigt, sodass sich der Zuschauer zu Beginn in einer Probe im KZ Theresienstadt wiederfindet. Gezeigt werden ebenfalls Zitate und Zeichnungen aus dieser Zeit, ebenso wie ein Gedicht von Leo Strauss mit dem Titel „Als ob“, das vom musikalischen Leiter der aktuellen Aufführung Joel Zeller erstmals vertont wurde.

Die Handlung wird in vier Bildern gezeigt, wobei Kaiser Overall gleich im ersten Bild einen Krieg ausruft. Doch der Tod macht nicht mit, immerhin ist er allein für das Sterben der Menschen verantwortlich. Ein Soldat und ein Mädchen können so die Liebe neu entdecken und die Welt als „hell und bunt“ erleben. Der Fluch für Kaiser Overall hat erst ein Ende, als er selbst einen Pakt mit dem Tod eingeht und selbst bereit ist zu sterben, auch wenn er davon ausgeht, dass dieser Krieg nicht der letzte ist.

Eine eindrucksvolle Aufführung, die durch die Spielfreude der SängerInnen, die anspruchsvolle Musik aus abwechselnd dissonanten und harmonischen Klängen, die raffinierten Kostüme und nicht zuletzt durch die Auswahl selbst besticht, denn Kriege und Autokraten bedrohen auch unsere Gegenwart.

Aus der Stiftsschule Einsiedeln besuchten die Schülerinnen und Schüler des EF Musik die Aufführung ihres Musiklehrers Simon Haldemann (in der Oper als Kaiser Overall zu sehen), ebenso wie zwei Lehrpersonen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

%d Bloggern gefällt das: