Im Braunkohle-Bergwerk – Einblick in ein eindrückliches Industriedenkmal am Zürichsee
25.6.2025 Unter der Leitung von Geo-Lehrerin Mirjam Schnüriger besuchten alle 3.Klassen das Bergwerk Knäppfach in Horgen.
Hinter dem unauffälligen Eingang im Siedlungsgebiet von Horgen verbirgt sich ein 80km langes Stollensystem, in dem bis zum Ende des 2.Weltkrieg Braunkohle gewonnen wurde. Diese sei zwar von erstaunlich geringer Mächtigkeit und niedriger Qualität, aber “wenn man nichts anderes hatte, nahm man auch das”, so der kundige Führer des Bergwerks-Vereins. Die Braunkohle eignete sich aber zumindest als Industriekohle, wo auch der im konkreten Fall schwefelhaltige Geruch des “Stinksteins” nicht störte.
Bei 13 Grad Celsius sommers wie winters kann man sich heute kaum vorstellen, wie hier Bergarbeiter die Stollen von Hand geschlagen und die Braunkohle abgebaut haben – eine Tätigkeit, die zwar gut bezahlt war, aber grosse körperliche Strapazen mit sich brachte, etwa wenn man im Stollen liegend auf engster Fläche die Kohle gewann, man die Dunkelheit, die man nur mit Kienspänen und Gaslampen bekämpfen konnte, nicht gewohnt war und auch mit grossen Gefahren rechnen musste, so etwa Steinschlag, ein zu geringer Sauerstoffanteil in der Luft oder auch ein zu hoher Methangehalt. Um letzteres besser vorhersagen zu können, wurden eigens (Kanarien)Vögel gehalten, die noch vor den Menschen auf die veränderten “Wetterbedingungen” (“Wetter” ist der Bergwerksausdruck für Luftqualität) reagierten und von der Stange fielen.
Seit den 80er-Jahren betreibt ein sehr engagierter Bergwerks-Verein das Schau-Bergwerk, führt Sanierungsarbeiten durch und arbeitet eng mit Geologen zusammen, die jährlich zwei Mal die Sicherheitsmassnahmen kontrollieren. Unter diesen Voraussetzungen sind Bersucherführungen möglich, einschliesslich einer mehrere Kilometer langen Fahrt mit der Stollenbahn in rund 40m Tiefe. Der Bergwerksgruss “Glück auf” und der Segen der Heiligen Barbara, die über jeden Stolleingang wacht, solle dabei die Mitarbeiter wie auch die Besucher beschützen, die auch heute noch Interesse an diesem eindrücklichen Industriedenkmal haben.






