Ein Leben am selben Ort – Ein Gespräch mit Fredi Trütsch

Wenn man fast sein ganzes Leben am gleichen Ort und für etwas lebt, dann wird man das wohl schon etwas vermissen, fragen wir und Fredi Trütsch antwortet, er habe schon immer gerne mit Menschen etwas gemacht. In der Schule sei er dann hängen geblieben. Mit Leuten auf einer Forschungsstation am Nordpol leben, das könnte er sich auch vorstellen. Aber in Einsiedeln habe man ja ohnehin fast alles. Das Eis mache er sich halt selber oder er finde es auf dem Sihlsee oder in den Bergen.

von Alexander Tassan Din, Julius Lipke, Ascanio Simoncini (1a)

Hat er seine Berufung im Lehrberuf gefunden? Nach dem Sportstudium an der ETH habe er an der Stiftsschule mit Sportunterricht angefangen. Dank dem Fachlehrerstudium an der Uni Zürich habe er auch bald den Informatikunterricht übernehmen können: „Im Sport und in der Informatik war ich immer am Basteln und Werkeln.“ So sei es naheliegend gewesen, dass er das TG in der ersten Klasse übernommen habe.

Und was macht einen Lehrer beliebt bei den Schülern? Beliebt seien Lehrer, die nicht so streng seien: „Weil das Leben mit dem Alter eher streng ist, mag man mit den Schülern nicht mehr so streng sein.“ Das freue natürlich die Kids. Ob er das nicht problematisch sehe? Fredi Trütsch mit Augenzwinkern: «Das ist trügerisch. Kinder sind problematisch», weil sie kleine Monster seien. „Wenn man ihnen den kleinen Finger gibt, reißen sie dir die ganze Hand ab, stehen dir auf beiden Füßen und halten dir gleichzeitig das Schulheft vor die Nase, sodass du nichts mehr siehst.“ 😜

Welche Rolle spielen also Regeln im Schulalltag? Bevor sie ihm bald auf der Nase herumtanzten, schleiche er sich jetzt langsam davon, erklärt Herr Trütsch. Aber Regeln seien ganz wichtig: „Noch besser sind jedoch die Ausnahmen – und das sollten sie auch bleiben.“ Wer damit nicht umgehen könne, solle die Ausnahmen bleiben lassen.» Wenn er das so erzähle, merke er, dass die SchülerInnen eigentlich alle genau wüssten, was von ihnen erwartet werde. „Am Stift sind eben ganz, ganz viele gute SchülerInnen beisammen, das ist einfach so.“ Und darum sei es eine Ehre gewesen, hier so lange unterrichten zu dürfen. Und er betont:„Wo es viele gute SchülerInnen gibt, gibt es auch viele gute LehrerInnen.“

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