Begegnung mit dem Papst

Die Ministranten der Stiftsschule Einsiedeln sind eine Gruppe von 25 jungen Leuten, die unter der Woche sowie an den Wochenenden die Gottesdienste der Klostergemeinschaft mitgestalten. Neben diesen Einsätzen gibt es regelmässig Ministrantenabende sowie einmal im Jahr eine einwöchige Reise. Dieses Jahr fand diese während der Frühlingsferien statt und führte uns nach Rom. Dort verbrachten wir sechs unvergessliche Tage miteinander.

Am Sonntag, 5. Mai trafen wir uns in Einsiedeln, um gemeinsam mit den Mönchen und vielen Pilgern aus Luzern Eucharistie zu feiern. Anschliessend erhielten wir vom Abt den Reisesegen, wobei er ankündigte, dass wir uns vielleicht schon bald für ein Glacé sehen würden… Dann folgten sieben Stunden Zugfahrt, die jedoch ziemlich schnell verflogen. In Rom erwartete uns bereits Pater Mauritius, der zurzeit dort an seiner Dissertation arbeitet.

Tags darauf begann dann ein intensives Programm, das bis am Mittwoch anhielt. Wir trafen am Morgen zwei junge Priesterseminaristen des Pontifical North American College, die uns mit in ihr Seminar nahmen. Dort gibt es eine sehr schöne Terrasse, von der aus man die ganze Stadt sieht. Später liefen wir dem Tiber entlang und trafen schliesslich auf jemanden, der uns bereits bekannt war: Es war Abt Urban, der mit uns picknickte und uns anschliessend sogar ein Glacé spendierte. Nach einem Besuch des Forum Romanum hatten wir das Privileg, an der Vereidigung der neuen Schweizer Gardisten teilzunehmen. An diesem Tag bekam ich auch eine neue Aufgabe: Ich wurde offiziell der Übersetzer der Gruppe.

Am nächsten Tag standen wir früh auf, um im Petersdom Gottesdienst zu feiern. Danach ging es auf die Kuppel: Die Ausschicht war wunderschön. Anschliessend gingen wir zu Pater Mauritius und Frater Meinrad, die uns durch Sant’Anselmo führten, das internationale Studienhaus der Benediktiner, wo die beiden zurzeit leben. Dort verbrachen wir einen gemütlichen Nachmittag, bevor wir auf einem Spaziergang durch die Stadt verschiedene Sehenswürdigkeiten wie den Trevibrunnen oder das Pantheon bestaunten. Am Abend überraschte uns Pater Thomas mit dem Programm des nächsten Tages.

Am Mittwoch nahmen wir an der Generalaudienz des Papstes teil, wobei wir spezielle Plätze hatten: Wir waren zwanzig Meter von Papst Franziskus entfernt, der mit uns später sogar ein Foto machte: Ich stand neben dem Papst! Es war ein schönes Gefühl, aber ich war ziemlich aufgeregt. Er sprach gut Deutsch, weil er vor vielen Jahren in Deutschland studierte. Trotzdem begrüsste ich ihn auf Italienisch. Nachmittags hatten wir frei und konnten in Gruppen frei die Stadt besuchen. Die Frauen machten viel Shopping.

Am Donnerstag war leider mein letzter Tag im Rom, da ich früher nach Hause gehen musste. An diesem besichtigten wir vier päpstliche Basiliken, die sehr eindrücklich waren. Am Abend stand eine Begegnung mit der weltweit karitativ tätigen Gemeinschaft Sant’Egidio auf dem Programm.

Die zwei restlichen Tage werden von Pater Thomas erzählt: Am Freitagmorgen machten wir uns auf den Weg zu den Callixtus-Katakomben, um dort gemeinsam Eucharistie zu feiern. Anschliessend ging es an den Strand von Santa Marinella, wo wir in gemütlicher Stimmung den Nachmittag sowie den Abend verbrachten. Der Samstag war bereits der Abreisetag, wobei wir am Vormittag die eindrückliche Kapuzinergruft an der Via Veneto besuchten, bevor wir am frühen Nachmittag Pizza, Pasta und römische Sonne hinter uns liessen und den Zug nach Hause bestiegen. Pünktlich um Viertel vor neun kamen wir am Bahnhof in Einsiedeln an – erfüllt und dankbar für eine unvergessliche gemeinsame Woche.

Den Abschluss des Berichts überlasse ich wieder Riccardo: Ich fand diese Reise sehr interessant und wir hatten immer viel Spass miteinander. Ich wäre sofort wieder dabei!

Übrigens: Wir sind jederzeit froh um neue Ministranten. Deshalb bist du herzlich eingeladen, einer von uns zu werden! ffff

Fotos von Philipp Obrist und anderen Minis

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