Auszüge aus Humperndincks “Hänsel und Gretel” am 5./6. November im Theatersaal

Hänsel und Gretel – dieses Märchen über die zwei Kinder, die sich im Wald verlaufen und in die Fänge einer bösen Hexe geraten, ist weithin bekannt. Die Brüder Grimm schrieben die Geschichte nieder, der Komponist Engelbert Humperndinck vertonte sie in Form einer Oper. Der Text der Oper («Libretto» genannt) wurde dabei von seiner Schwester, Adelheid Wette, verfasst. In dieser Fassung sehen wir Hänsel und Gretel dann sozusagen «live», wie sie sich im dunklen Gehölz fürchten und bei aller geschwisterlichen Keppelei einander doch unterstützen. Doch der bösen Hexe entkommen sie auch bei Humperndinck nicht. Gerade auf Hänsel hat es die Hexe abgesehen, sie möchte ihn mästen und Gretel soll ihr dabei zu Hand gehen. Auch andere Kinder sind schon in die Fänge der Hexe geraten und bilden als «Lebkuchenkinder» einen Zaun um das böse Knusperhäuschen. Durch einen raffinierten Plan schaffen es Hänsel und Gretel aber die Hexe zu überlisten und sie selbst in den Ofen zu schieben.  Dieser explodiert und alle Lebkuchenkinder sind wieder lebendig. Hänsel und Gretel tanzen vor Freude den Knusperwalzer. Gemeinsam mit den Lebkkuchenkindern stimmen sie in ein frohes Lied ein «Erlöst befreit». Und da ist auch schon die Stimme des Vaters, der mit der Mutter die Kinder schon gesucht hat. Alle danken Gott mit einem finalen Lied: «Wenn die Not aufs Höchste steigt, Gott der Herr, die Hand uns reicht.» Alles ist noch einmal gut ausgegangen.

Im Detail wagt die Autorin noch so einige andere Details: So lernen wir Hänsel und Gretel zunächst in ihrem Zuhause kennen («Daheim»), wo sie über ihre Not klagen; etwas ironisch formuliert, sagen sie, dass sogar die Gänse bei ihnen barfuss gehen. Besonders Hänsel klagt über die grosse Armut, während Gretel ihn neckisch immer wieder ermahnt, nicht so ein Griesgram zu sein und alles nur negativ zu sehen. Ausserdem wisse sie noch, wo geheime Vorräte versteckt seien, eine Schüssel voll Milch von der Nachbarin, aus der die Mutter einen leckereren Reisbrei kochen könnte. Hänsel freut sich «Reisbrei, hei!»

Die Kinder bleiben lebhaft und Gretel schlägt zur Aufheiterung/Ablenkung ein Tänzchen vor: «Brüderchen, komm tanz mit mir…». Zunächst stellt sich Hänsel etwas tollpatschig an, doch Gretel zeigt ihm, wie man tanzen lernen kann: «Mit den Füsschen tapp tapp tapp». Ein wenig streiten sich die Geschwister dann doch noch «Mit kleinen Mädchen tanz ich nicht», spöttelt Hans, doch auch Gretel kann austeilen:» Mit bösen Buben tanz ich nicht, das wär mir viel zu dumm.» Letztlich sind sich die Geschwister aber doch wohlgesonnen und zu einem fröhlichen Tralala schwingen sie das Tanzbein. (Daheim)

Der Erzähler berichtet nun, dass die Mutter nach Hause kommt. Sie ist zornig, weil die Kinder nicht gearbeitet haben, sie hätten Besen binden und Socken stricken sollen. Im Streit zerbricht der Milchkrug und in einem Moment der Wut schickt die Mutter die Kinder fort, um Erdbeeren zu sammeln.

Hänsel und Gretel ziehen durch den Wald, doch der Wald ist auch unheimlich. Ist das dort ein Pilz oder doch ein verwunschenes Männlein, das da im Walde steht? Immerhin hat es auch ein rotes Käppelein auf und  es steht auf einem Bein..(Ein Männlein) Die Kinder werden vom Einbruch der Nacht überrascht und haben den Heimweg vergessen.

Der Abend bricht herein. Da taucht plötzlich ein liebes Sandmännchen auf und streut den Kindern Sand in die Augen. Gemeinsam und schon fast schlafend beten die Kinder singend das Abendgebet: «Abends will ich schlafen gehen, 14 Engel um mich stehn». (Sandmännchen, Abendsegen)

Am Morgen wachen sie auf und erzählen, dass sie auch von Engeln noch geträumt haben. Sie ziehen weiter in den Wald hinein. Da taucht ein verlockendes Knusperhäuschen auf, das nach Süssigkeiten duftet. Hänsel bricht sich ein Stück ab und auch Gretel probiert von den Leckereien. Da taucht die Hexe wie aus dem Nichts auf. Die Hexe ist den Kindern von Beginn an unsympathisch. Als sie weglaufen wollten, verzaubert die Hexe sie jedoch, sodass sie nicht fortlaufen können: «Halt! Hokus pokus Hexenschuss». (Lied Hexe)

Hänsel und Gretel können die Hexe aber überlisten, sie befreien die schon zu Lebkuchen gebackenen anderen Kinder («Lebkuchenkinder» genannt) und beseitigen die Hexe durch einen Schubs in den Ofen. Vor Freude wird nun getanzt (Knusperwalzer), die Lebkuchenkinder besingen ihre Befreiung (Erlöst befreit) und als auch noch die Eltern von Hänsel und Gretel auftauchen und mit offenen Armen auf ihre Kinder zugehen (Vierte Szene, Teil 2) stimmen sie in einen Lobgesang ein, da Gott letztlich alles zum Guten wendet.

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