“Man entdeckt ganz neue Gefühle und gleich ganz viele davon”

Erfahrungen mit dem Jugendalter

ein Essay aus der 5. Klasse

Wenn wir nicht frühzeitig sterben, haben oder sind wir gerade dabei, sie zu erleben. Die Jugend, eine spannende aber auch einschüchternde Phase des Lebens. Sie ist eine Konstante zwischen uns Menschen. Jeder durchlebt sie einmal. Sogar viele Tiere erleben diese Phase des Lebens. Wir, die gerade in diesem Klassenzimmer sitzen und teils einen Aufsatz darüber schreiben, sind “voll drin”.  Doch welche Prozesse durchlebt man in dieser Phase und was kann man daraus lernen bzw. mitnehmen?

Die Jugend ist einer der spannendsten und erlebnisreichsten Abschnitte des doch sehr langen Lebens. Er kann sich aber auch als eine grossen Herausforderung für Geist und Körper entpuppen. 

Die Jugend beginnt damit, dass man sich langsam von der Kindheit entfernt. Man erkennt dies an dem Wechsel der Interessen, der Ausdrucksweise und z.B. auch an der Art, wie sich ein junger Mensch kleidet. Man folgt den Trends wie z.B. Oversize-Kleidung, welche gerade in ist. Für die jungen Leute, welche noch ganz am Anfang des langen Lebens stehen, wird plötzlich die Meinung anderer über sie sehr wichtig, sie wollen sich beweisen, den Mitschülern und Kollegen zeigen, dass man selbst wichtig ist und man respektiert werden möchte. Für die Eltern ist es eine anstrengende Zeit, die Kinder werden zunehmend rebellisch und wollen auf keinen Fall tun, was sie sagen. Ob sie davon profitieren könnten, ist den Jugendlichen egal. 

Wieso aber verhalten sich die etwa 10-14 Jährigen so komisch? Sie durchleben die Pubertät. Der Körper generiert viel mehr Hormone, Aussehen und Geist befinden sich im Wandel. Diese Veränderungen können dann schon mal verwirren und einem auch Angst einjagen. Man stellt sich die Frage, was mit einem passiert, ob es gut ist oder vielleicht auch schlecht. Auf den Rat den Eltern will man ja nicht mehr hören und somit ist man auf sich allein gestellt, es herauszufinden. 

Diese Zeit birgt aber nicht nur Angst und Unsicherheit. Man entdeckt ganz neue Gefühle und gleich ganz viele davon. Vorsicht ist aber immer noch geboten, denn diese Gefühle können sehr überwältigend sein und einen auch in Zeiten von Depression und Schmerz führen, wenn man keine Acht gibt. Stimmungsschwankungen sind sehr oft zu beobachten, der Körper kommt noch nicht mit den neuen Hormonen und Gefühlen klar. So machen sich die meisten auf den imaginären Pfad sich selbst abzuheben, etwas Besonderes sein zu wollen. Man möchte aus der Masse herausstechen. Solche Wünsche können sich auf verschiedene Arten manifestieren. Die einen Schreien herum, andere ziehen sich teure Klamotten an, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Verlangen sich ständig mit anderen vergleichen zu müssen, macht den Jugendlichen heute viele Probleme.

Auf Social-Media Plattformen wie z.B. Tik Tok und Instagram sieht man andauernd andere Jugendliche mit perfekten Körper, teurer Kleidung, welche tolle Sachen mit ihren vielen Kollegen erleben wie z.B. der Surfer und Model @lukeguinaldo. Er hat auf seinem Instagram Account viele Posts, wie er am perfekten Strand surft, zudem hat er noch sehr schöne Haare und einen trainierten Körper. Man kriegt den Eindruck, dass man selbst so sein muss, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Dazu kommt, dass fast jeder in diesem Alter schon unbegrenzten Zugriff auf diese Inhalte hat und diese Plattformen so gemacht sind, dass sie die Inhalte persönlich auf einen zuschneiden und so sehr schnell abhängig machen können. Wenn man nun also eine sowieso schon schwache Persönlichkeit hat, weil man etwa in der Primarschule gemobbt wurde, kann man sich schnell in einer Abwärtsspirale befinden. Sich aus dieser zu befreien, ist ohne fremde Hilfe kaum möglich. Die Suizidrate von jungen Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 stieg in den letzten Jahren um etwa 50 % (in Amerika).

Hat man dann aber diese Unsicherheit und Angst überwunden, seine Gefühle wieder im Griff, erwartet einen etwas Wunderschönes. Die jungen Menschen können erstmals das Gefühl von zwischenmenschlicher Anziehung spüren, eine neue Welt von Gefühlen tut sich auf einmal auf. Die Risikobereitschaft nimmt drastisch zu, man ist bereit Neues auszuprobieren und zu erleben. Sie suchen noch immer nach ihrem Weg diese Welt und auch die echte zu erkunden und zu erleben, jedoch wird dieser mit dem Ende der Jugend und dem Anfang des Erwachsenseins immer klarer.

Ich persönlich befinde mich noch ganz klar in der Jugend, die Pubertät hat mich einiges gelehrt, wie zum Beispiel – mag es kaum glauben – Selbstkontrolle und Verantwortung. Das rebellische Wesen ist jedoch immer noch stark und ungebrochen. Der Teil der Jugend, welchen ich bereits ohne grosse Depressionen oder Verletzungen überstehen durfte, hat mich stark geprägt. Ich empfehle den Weg als das Ziel zu betrachten.

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