Die Region Lausanne-Gruyères- Wir entdecken die Westschweiz

Eine Reportage über die Lagerwoche in der Westschweiz. Alle Erlebnisse und Geschehnisse der Klasse 2d in der Region Lausanne-Gruyères. Ein Beitrag von Erin Schuler

Ich begebe mich mit meiner Klasse auf eine Reise. Wir treffen am Bahnhof ein. «Aussteigen», schallt die Stimme unserer Lehrperson durch den Wagon. Es bereitet mir Mühe mein Gepäck aus dem Zug zu befördern. Hätte ich doch bloss nicht so viel eingepackt. Ich sehe mich um. Links und rechts von uns heben sich hohe Felsen, dicht bewachsen mit dunklen Nadelbäumen empor. Der Bahnhof sieht verlassen aus. Es ist menschenleer. Auf der anderen Seite der Strasse steht ein altes Gebäude, auf welchem in grossen Lettern «Hôtel de la Gare» steht. «Eben haben wir noch von Güllen gelesen und jetzt sind wir plötzlich selbst hier.», scherzt einer meiner Kollegen. «Da fehlt nur dich die Claire Zachanassian», fügt ein anderer hinzu. Wenig später stehen wir in der Eingangshalle unseres Hotels. Ein etwas dickerer Mann begrüsst uns mit einem freundlichen Lächeln. Er drückt uns riesige, rostige Schlüssel in die Hände. Wir schleppen unsere Koffer die steilen, knarzenden Treppen hoch. Es klackt als ich den Schlüssel im Schloss umdrehe und die Tür schwingt auf. Die Zimmer sind altmodisch und bestehen hauptsächlich aus Holz. Die Laken werden von Blumenranken geschmückt. Der Boden wird von einem dunklen, kratzigen Teppich verdeckt.

Wanderung und Gesellschaftsspiele am Abend

Circa eine Stunde später stehen wir an der Bushaltestelle neben dem Bahnhof und warten ungeduldig auf unseren Bus. Wir tragen Sportkleidung und unsere Rucksäcke sind mit Proviant vollgepackt. Wir steigen in den Bus ein und lassen uns auf die gepolsterten Sitze plumpsen. Der Busfahrer fährt mit rasantem Tempo durch die kleinen Dörfer hindurch. In einem dieser Dörfer verlassen wir den Bus und beginnen zurück zu unserer Unterkunft zu marschieren. Wir wandern über Wiesen und Wälder. Die Sonne scheint. Unsere Rucksäcke werden immer leichter, da der Proviant nach und nach in unseren Bäuchen verschwindet. Wir trinken die letzten Tropfen aus unseren Trinkflaschen und endlich erkennen wir am Horizont das kastenförmige Gebäude, welches unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte ist. Erschöpft kommen wir nach einer kalten Dusche auf der Terrasse zusammen und reden über die Geschehnisse des Tages, während uns der süsse Duft unseres Abendessens in die Nasen steigt. Auf den dunklen Holzbänken zusammengequetscht lassen wir uns die Mahlzeit schmecken. Stille kehrt ein, denn alle sind damit beschäftigt sich vollgeladene Gabeln mit Reis in die Münder zu schieben. Den Abend lassen wir gemeinsam auf der Terrasse mit Gesellschaftsspielen ausklingen, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet.

Von Montbovon nach Lausanne

«Schaut mal da!», sagt meine Freundin und zeigt aus dem Fenster unseres Zuges auf den leuchtend blauen See. «Das ist der Genfersee oder auf Französisch Lac Léman.» erklärt uns unsere Lehrerin. Kurz darauf treffen wir ihm Bahnhof in Lausanne ein. Wir verlassen den Bahnhof. Links von uns befindet sich eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Imbissen mit Speisen aus der ganzen Welt. Rechts von uns ist eine mehrspurige, stark befahrene Strasse. Der Asphalt ist schmutzig, hier möchte man nicht barfuss langgehen. Überall wuseln Menschen herum. Einige sind auffällig gekleidet, während andere in ihren dunklen Klamotten untergehen zu scheinen. Als Dorfkind fühlt man sich beinahe ein wenig überwältigt. Wir zwängen uns und unser Gepäck in einen sowieso schon überfüllten Bus und fahren in Richtung Jugendherberge. Unsere Unterkunft ist modern eingerichtet. Die grosse Eingangshalle ist bunt gestaltet. An der Wand steht ein Snackautomat. Etwas weiterhinten befindet sich eine Spielecke, in welcher Spielzeug über den ganzen Boden zerstreut ist. Hinter uns ist eine Sitzecke aus bunten Sofas mit einem Air-Hockey-Tisch eingerichtet. Durch die Glasfront an der hinteren Wand kann man in den Innenhof auf ein grosses Schachfeld blicken. Der Kontrast zum Bauerndorf Montbovon ist nicht zu übersehen. Anstelle von riesigen, rostigen Schlüsseln bekommen wir Zimmerkarten. An der Wand unseres Zimmers steht ein Stockbett, welches knarzt und wackelt sobald man sich hineinlegt. Etwas weiter links stehen zwei Einzelbetten. An den Wänden befinden sich Regale und Schränke. Durch ein grosses Fenster kann man in einen Innenhof klettern, in welchem einige Bänke unter grossen Laubbäumen stehen.

Abend am See

Wir packen unsere Taschen, holen unsere Lunchpakete ab und machen uns sofort auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle. In der Stadt treffen wir auf eine kleine, schlanke Frau mit Brille. Sie führt uns durch die Stadt und zeigt uns alle Sehenswürdigkeiten. Die Hitze macht uns zu schaffen, dazu kommt noch das Lausanne nicht eben ist. Mit der Metro fahren wir hinunter zum See und mieten Stand-Up-Paddels und Tretboote. Es dauert nicht lange und alle sind bereits im kalten See am Schwimmen. Die Stunde vergeht wie im Flug. Nach so viel Action haben alle Hunger. Bei einem kleinen Imbiss am See bestellen wir Pizza. Mit den Kartons setzen wir uns ans Seeufer und lassen es uns schmecken. Mit vollen Bäuchen spazieren wir zurück zur Jugendherberge, wo wir den Abend bei Ping-Pong und Volleyball ausklingen lassen.

   

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