„Ich will euch eine Zukunft und Hoffnung geben“ – Die Stiftsschule Einsiedeln nahm am Benediktinischen Jugendkongress 2024 in Münsterschwarzach teil

Das Motto aus Jeremia 29,11 «Ich will euch eine Zukunft und Hoffnung geben» stand im Zentrum des viertägigen Kongresses der benediktinischen Jugend der deutschsprachigen Benediktinergymnasien (DeBeJu), die sich vom 26.9.-29.9.2024 im fränkischen Münsterschwarzach einfand. Die Stiftsschule Einsiedeln nahm mit Schulseelsorger P.Cyrill, zwei Lehrpersonen und fünf Lernenden ebenso wie die zwei weiteren Schweizer Benediktiner-Gymnasien Engelberg und Disentis am Kongress teil.

Nach bis zu 10stündiger Anreise von Budapest bis St. Paul, von Meschede bis Disentis lernte sich die über 180 Schülerinnen und Schüler sowie die 30 Lehrpersonen zunächst gegenseitig kennen, um in den folgenden Tagen gemeinsam die Abtei Münsterschwarzach und vor allem die allen Schulen gemeinsame benediktinische Spiritualität besser kennen zu lernen.

Die Schweizer Teilnehmer aus Einsiedeln, Engelberg und Disentis

Begrüssung durch Rektor Binzenhöfer und Abt Michael

Schulleiter Markus Binzenhöfer begrüsste die Gäste bereits beim Ankommen im neu renovierten Egbert-Gymnasium und bekannte sich in seiner Eröffnungsrede selbst zum christlichen Fundament, aus dem er schöpfe. Als Ausdruck dieser gemeinsamen Quelle stimmte er noch von der Bühne aus ein spontanes Laudate Omnes Gentes an, in das das Publikum einstimmte. Auch Abt Michael Reepen zeigte sich sichtlich erfreut über das grosse Interesse am Jugendkongress, der alle zwei Jahren an einem anderen Standort innerhalb des deutschsprachigen Raums (einschliesslich der ungarischen Provinz) stattfindet.

Was ist Hoffnung?

Im Vortrag von P. Anselm Grün, den viele Teilnehmer bereits durch die zahlreichen Buchpublikationen (in 35 Sprachen übersetzt!) kannten, wurde auch das Motto ausgelegt: Was heisst es Hoffnung zu haben? P. Anselm Grün unterschied dabei Hoffnung von einer spezifischen Erwartung, wie die (eigene) Zukunft aussehen könnte und auch von Zweckoptimismus, der das Schwierige einfach ausblendet. Hoffnung meint mehr: Sie ist offen für verschiedene Zukunftsoptionen, vertraut aber darauf, dass die eigene Zeit, wie auch immer sie konkret ausfällt, wertvoll ist. Hoffnung zu haben, heisse dann auch, lebendig zu sein und Spuren im Leben graben zu können.  Jeder sollte sich in weiterer Folge auch selbst fragen: «Vermittelst Du mit Deinem Leben und Deinem Beruf Hoffnung?» Der inzwischen 79jährige Mönch stellte sich auch den Fragen der Jugendlichen. Wie er selbst immer wieder Hoffnung schöpfe? «Dass ich einen Sinn sehe, in dem, was ich tue und dass ich kein Perfektionist bin», so die spontane und durchaus glaubwürdige Antwort.

Workshops, Klosterralley, Spieleabend

Neben täglichen Morgen- und Abendgebeten in der mit farbigen Strahlern ausgeleuchteten Kapelle trafen sich die Teilnehmer auch zu den Essenszeiten in der Schulmensa oder bei einem der zahlreichen Workshops. Diese umfassten Themen wie «Benediktinisch streiten», «Schmieden», «Lebkuchenherzen verzieren» oder «Gregorianischer Choral». Bei einer Klosterralley lernte man auch einige der zahlreichen Betriebe der Abtei Münsterschwarzach kennen, so etwa das Kunst-Atelier von P. Meinrad Dufner, die klostereigene Feuerwehr, die zwei Klosterläden, den hauseigenen Vier-Türme-Verlag, die Voltigieranlage, den Rinderstall oder die Gärtnerei. Über 300 Mitarbeitende hat die Abtei, der derzeit 93 Mönche und Brüder angehören.

Von Schülern organisiert

Für die Organisation des Kongresses verantwortlich zeigte sich ein engagiertes Team aus dem Schulseelsorger Br. Melchior und dem Geschichts- und Musiklehrer Br. Julian, zwei Lehrerinnen sowie in leitender Funktion ein 20köpfiges Schülerteam aus aktuellen und ehemaligen Schülern des Egbert-Gymnasiums. Die jungen Leute führten nicht nur durch das tägliche Programm, sondern begleiteten als Band auch die Gebetszeiten mit Musik und eigenen Texten, organisierten die Grossgruppen-Spiele für die 200 Teilnehmenden (unter anderem ein sehr gelungenes «Kennenlern-Bingo» und eine Quizabend, bei dem Einsiedeln gemeinsam mit Kremsmünster den 2.Platz erreichte) als auch Essen und Transporte für den Grossanlass. Auch in logistischer Hinsicht eine beachtliche Leistung!

Am Ende ist man von der Intensität der vier gemeinsamen Tage zwar auch erschöpft, vor allem aber berührt von dem intensiven Gemeinschaftsgefühlt und inspiriert von den zahlreichen Eindrücken aus der Münsterschwarzacher Schul- und Klostertradition. Wann kann man sich wiedersehen, fragte sich so mancher Teilnehmer. Und tatsächlich gibt es schon eine erste Überlegung: Könnte es das nächste Mal vielleicht Pannonhalma sein?

Die teilnehmenden Schulen des DebeJu 2024:  Stiftsgymnasium St Paul im Lavanttal, Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien, HLUW Yspertal, Stiftsgymnasium Kremsmünster, Zisterziensergymnasium Budapest, Mädchenrealschule Waldsassen, Stiftsgymnasium Seitenstetten, Gymnasium Königsmünster/Meschede, Benediktiner-Gymnasium Pannonhalma, Stiftsschule Einsiedeln, Johannes-Nepomuk-Gymnasium Rohr, Stiftsgymnasium Melk, Benediktinergymnasium Ettal, Gymnasium Kloster Disentis, Gymnasium Schäftlarn, EGM, Stiftsschule Engelberg

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