“Am schönsten ist es, wenn Schüler ihren Weg finden”

Internatsleiter Joachim Stahl im Interview

Von Niclas und Tobias (1a)

Wie sieht ein Arbeitstag eines Internatsleiters aus?       

Der Arbeitstag bei uns im Internat beginnt in der Regel um 6:50 Uhr. Als Erstes steht die Frühstückaufsicht auf dem Plan, dann Wecken und schauen, dass alle SchülerInnen den Weg in die Schule finden. Ebenso kümmern wir uns um Krankheiten am Morgen. Der Morgendienst dauert bis 9:30 Uhr. Danach sind alle SchülerInnen in der Schule und es gibt einige organisatorische Aufgaben zu erledigen, wie beispielsweise Konferenzen mit der Schulleitung. Ab 12:00 Uhr geht es weiter mit der Mittagsaufsicht, wenn die Schüler ins Internat hochkommen. Am Nachmittag haben die Internen ab 16.10 Uhr Schulende und wir leiten immer zu zweit die Studiumsbetreuung im Internat ab 17:25 Uhr und nochmals um 20.15 Uhr. Dazwischen gibt es Sportangebote und Programme und der Tag endet mit dem „Gute Nacht sagen“. Die Ältesten müssen um 23:00 Uhr ins Bett. Dann bin ich oder eine meine Kolleginnen für den Nachtdienst da. Also ist es fast ein 24 Stunden-Job.

 Warum haben sie diesen Beruf gewählt?

Ich arbeite an verschiedenen Internaten schon seit 13 Jahren. Zuvor habe ich in Internaten in Sankt Blasien (Deutschland) und in St. Gallen gearbeitet. Ich habe Pädagogik und Sport studiert und in einem Internat kann ich Beides miteinander verbinden.

Was war ihr Traumberuf als Kind?

Mein Traumberuf als Kind war es, etwas mit Sport zu machen. Später dann Sportlehrer zu werden, deshalb habe ich in Köln auch Sportwissenschaften studiert. Ich wollte aber immer auch etwas mit Menschen zu tun haben und etwas Soziales leisten.

Gab es einen Moment in Ihrem Berufsleben, an den sie sich noch lange erinnern werden?

Ja, es gibt ganz viele Momente. Das Schönste ist eigentlich immer, wenn SchülerInnen, die bei mir ins Internat gegangen sind, ihre Matura oder in Deutschland das Abitur gemacht haben, dann irgendwann mal wieder vorbeikommen. Sie sagen dann oft, dass sie die Zeit im Internat als sehr bereichernd empfunden haben. Schön ist auch, wenn gerade die etwas schwierigeren SchülerInnen ihren Abschluss geschafft haben, obwohl alles im Internat angeblich so streng war und sie ihren Weg gefunden haben. Negative Erlebnisse vergesse ich hingegen ziemlich schnell.

Was hat sich während der Corona Pandemie geändert?

Eigentlich hat sich seit der Corona Pandemie gar nicht so viel verändert, ausser dass wir natürlich auch alle Maske tragen. Während des Lockdowns waren auch mal die Stiftsschule und auch das Internat einige Wochen geschlossen. Wir haben ein paar Veränderungen getroffen, z.B. dass wir ein Studium in das je eigene Zimmer verlegt haben, dass es mehr Abstand gibt und zudem wurden die Programme etwas verändert.

Wollen Sie irgendwann einmal nach Rom?

Ich bin schon sehr viel gereist in meinem Leben. In Rom war ich auch schon einmal, auch im Vatikan, aber das ist schon lange her. Ich würde gerne wieder dorthin.

Wo möchten Sie unbedingt noch einmal hinreisen?

Eine sehr gute Frage. Irgendwann einmal möchte ich für mehrere Monate oder ein halbes Jahr am Stück verreisen. Am liebsten, bevor meine Tochter eine Ausbildung macht oder mit dem Studium beginnt. Australien und Neuseeland sind meine Traumziele.

Vielen Dank für das Interview!

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