Rasende Reporter der Redaktion

Viviana Lindemann: Wie es ist, in der Schulredaktion zu sein

Es ist 16:09 an einem gewöhnlichem Dienstag. In einer Minute ist Pause und dann habe ich Schulredaktion. Während der Lehrer uns noch schnell die Hausaufgaben sagt, bin ich mit dem Kopf schon bei meinem neusten Bericht. Endlich, der Zeiger hat sich bewegt. Schon springen alle in meiner Klasse auf, sind laut und holen ihr Handy aus der Handygarage. ,,Wir sehen uns am Freitag, vergisst die Hausaufgaben nicht!’’, versucht die Lehrperson noch kurz unsere Aufmerksamkeit zu ergattern. Sinnlos, die Hälfte ist schon in Gedanken sehr weit weg.

Ich freue mich sehr auf die Schulredaktion, denn ich habe hart an meinem Bericht gearbeitet. Schnell erinnere ich noch ein paar aus meiner Klasse daran, dass sie auch Kursfach haben und packe schon mal meine Sachen zusammen.

Sophia, welche auch das Kursfach Schulredaktion besucht, wartet schon mit all ihren Sachen auf mich. Wie schafft sie es bloss, so schnell zu sein? ,,Stress dich, bald fängt es an’’, sagt sie ungeduldig. Mit unseren Rucksäcken auf den Rücken laufen wir los, zum Schulzimmer im 3. Stock, neben dem Büro vom Rektor.

Der 12-jährige Jordi, welche für die Redaktion viele Sportberichte schreibt, ist auch schon da und hat seinen Computer aufgefahren und bereit für den Einsatz, er sucht gerade einen Jingle für einen eigenen Podcast. Zehn Mal hat er die Musik schon laufen lassen. Die Drittklässlerinnen Ricarda und Jill sind natürlich ebenfalls Startklar. Sie haben sich zusammen für dieses Kursfach angemeldet, ist ja klar, sie sind auch zusammen in der Klasse. Erin wartet auf uns und zu dritt setzen wir uns an unsere Stammplätze. Sie ist 13 und hat im Journalismus schon viele Erfahrungen, sie besucht die zweite Klasse und hat einen ähnlichen Heimweg wie Sophia und ich. Zu guter Letzt platzen noch Tobias und Niclas herein, die nicht immer so gut organisiert sind. Frau Egartner kommt pünktlich und begrüsst uns alle: ,,Herzlich Willkommen, liebe Redaktion.’’ Sie ist die Betreiberin der Redaktion und auch Deutschlehrerin an der Stiftsschule. Jetzt sind die neun Redakteuren versammelt.

Dann beginnt unsere wöchentliche Runde bei dem wir alle kurz erläutern, woran wir gerade dran sind. Ich beginne immer, weil ich direkt neben dem Lehrerpult sitze. Zuletzt sind Jordi und Tobias an der Reihe, und dann geht’s los!

 Wir überarbeiten und laden unsere eigenen Berichte hoch oder lesen Berichte anderer durch, um Feedback zu geben. Die Atmosphäre ist dann immer super schön und locker. ,,Ich gehe nach unten um mit einem Lehrer einen Interviewtermin abzumachen’’, sagt Niclas laut und steht schon auf. Grundsätzlich schaffen wir es immer, mindestens zwei Artikel pro Redaktionssitzung hochzuladen.

Die genaue Uhrzeit wissen wir nicht, ausser man schaut beim Laptop, denn die Uhr in diesem Klassenzimmer ist nie richtig. Mal ist sie 10 Minuten hinterher, mal 15. Irgendwann klingelt es einfach und alle machen sich alle aus dem Staub, um noch rechtzeitig auf den Bus oder auf den Zug zu kommen.  

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